Das perfekte Angebot schreiben: So wird aus deiner Anfrage ein Auftrag (2025)
Ein potenzieller Kunde ist interessiert, das erste Gespräch lief gut – und jetzt folgt der entscheidende Schritt: Sie schreiben ein Angebot. Dieser Moment ist Ihre Chance zu glänzen. Ein gutes Angebot ist weit mehr als nur ein Preisschild. Es ist Ihre professionelle Visitenkarte, Ihr schriftliches Verkaufsgespräch und der erste Entwurf Ihres zukünftigen Vertrags in einem.
Unklare, unprofessionelle oder lückenhafte Angebote führen nicht nur zu verlorenen Aufträgen. Sie sind oft auch der Nährboden für spätere Missverständnisse, endlose Nachforderungen (“Scope Creep”) und Streitigkeiten über den Leistungsumfang. Dieser Guide ist Ihre Blaupause für ein Angebot, das überzeugt, Vertrauen aufbaut und Ihnen den Auftrag sichert.
Die Anatomie eines professionellen Angebots (Die Checkliste)
Jedes gute Angebot sollte klar strukturiert sein und die folgenden Bausteine enthalten, um alle wichtigen Fragen des Kunden proaktiv zu beantworten:
- Ihre vollständigen Firmendaten: Name, Anschrift, Steuernummer oder USt-IdNr. – genau wie auf einer Rechnung.
- Die vollständigen Daten des Kunden: Korrekte Firmierung und Anschrift des potenziellen Auftraggebers.
- Angebotsnummer & Datum: Eine einzigartige Angebotsnummer und das Datum der Erstellung sorgen für Professionalität und eine einfache Nachverfolgung.
- Einleitungssatz: Ein kurzer, persönlicher Satz, der sich auf das vorangegangene Gespräch bezieht. Beispiel: “Vielen Dank für das freundliche Gespräch am [Datum]. Wie besprochen, erhalten Sie hier unser Angebot für Ihr Projekt XY.”
- Detaillierte Leistungsbeschreibung (Der wichtigste Teil!): Beschreiben Sie so präzise wie möglich, was im Preis enthalten ist. Definieren Sie auch klar die Grenzen: Was ist nicht enthalten?
- Beispiel: “Erstellung eines Logo-Designs in drei Varianten, inklusive zwei Korrekturschleifen. Nicht enthalten sind die Anmeldung der Marke oder die Gestaltung von Visitenkarten.”
- Preise & Zahlungsbedingungen: Listen Sie die Kosten klar auf (als Festpreis oder auf Stundenbasis). Weisen Sie die Umsatzsteuer separat aus und definieren Sie ein klares Zahlungsziel (z.B. “Zahlbar 14 Tage nach Rechnungserhalt”).
- Zeitplan: Geben Sie eine realistische Einschätzung der voraussichtlichen Projektdauer oder des Lieferdatums an.
- Gültigkeitsdauer: Ein entscheidender Punkt. Geben Sie an, wie lange Ihr Angebot gültig ist (z.B. “Dieses Angebot ist bis zum [Datum] gültig”). Das schützt Sie davor, dass ein Kunde Monate später den alten Preis einfordert.
- Verweis auf Ihre AGB: Sofern vorhanden, verweisen Sie auf Ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
Die häufigsten Fehler, die Sie Kunden kosten
- Unklare Leistungsbeschreibung: Dies ist der Hauptgrund für späteren Streit. Der Kunde dachte, “eine Kleinigkeit” sei inklusive, Sie haben es aber nicht eingeplant.
- Versteckte Kosten: Fehlende Angaben zu eventuellen Reisekosten, Lizenzgebühren für Software oder Kosten für Stockfotos untergraben das Vertrauen.
- Fehlende Gültigkeitsdauer: Ohne Frist kann ein Kunde Sie theoretisch ewig an Ihr Angebot binden, auch wenn sich Ihre Preise längst geändert haben.
- Unprofessionelles Design: Ein lieblos in Word zusammengeklicktes Dokument voller Tippfehler lässt auf eine ebenso unsaubere Arbeitsweise schließen.
Aus eigener Erfahrung: Die “Nur noch eine Kleinigkeit”-Falle
Ich erinnere mich an eines meiner ersten großen Projekte. Mein Angebot bestand quasi nur aus dem Endpreis für “die Erstellung der Webseite”. Nach der Abnahme kamen wochenlang E-Mails mit “nur noch einer Kleinigkeit”. Da wir den Leistungsumfang nie klar definiert hatten, habe ich am Ende unzählige Stunden kostenlos nachgearbeitet. Die Lektion: Eine detaillierte Leistungsbeschreibung im Angebot schützt nicht nur den Kunden, sondern vor allem dich selbst.
Die Basis für professionelle Dokumente
Ein professionelles Angebot ist der erste Schritt in einer sauberen administrativen Kette, die mit der Auftragsbestätigung, der Rechnung und der finalen Buchung endet. Die Grundlage für all diese Dokumente sind Ihre korrekten, offiziellen Firmendaten.
Gewerbo sorgt dafür, dass dieses Fundament stimmt. Mit einer korrekten, digitalen Anmeldung über unsere Plattform haben Sie alle notwendigen Daten zentral zur Hand, um von Anfang an einen professionellen und rechtssicheren Eindruck bei Ihren Kunden zu hinterlassen – vom ersten Angebot bis zur letzten Mahnung.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Rechtsberatung dar. Ein angenommenes Angebot kann in Deutschland bereits einen rechtlich bindenden Vertrag darstellen. Bei komplexen Projekten ist es ratsam, die Angebots- und Vertragsgrundlagen von einem Anwalt prüfen zu lassen.
